Unser Motto Zeit der Murmeltiere stammt von Pauline Petereit, die nach studienbedingter Schreibpause wieder ein Gedicht zu unseren Heften beitrug. Das Motiv scheint einen Nerv der Zeit zu treffen: Rückzug in den Bau, Suche nach Schutz und Wärme, Wachsamkeit, schrilles Pfeifen. Es inspirierte Stammautorinnen und -autoren, aber auch viele neue Stimmen in unserem Heft.
Zugleich gibt es Neuerungen in der Redaktion. Patricia Czezior redigiert nun als leitende Redakteurin die Beiträge, Fabian Müller gestaltet weiter das Layout, Julian Schmidt das Titelbild. Um die Öffentlichkeitsarbeit kümmern sich Julia Behr und Vanessa Lange. Die Druckvorbereitung liegt in den Händen von Roger Schöntag, und Ernst Quester ist weiter als verantwortlicher Herausgeber tätig.
Während der Vorbereitung dieses Hefts erreicht uns die Nachricht vom Tod unserer Autorin Inge Geissinger (1942-2023). Unvergesslich, wie sie ihre Verse mit zarter, eindringlicher und sicherer Stimme vortrug, immer auswendig. Ihr Gedächtnis hatte sie am Bankschalter geschult. Hier das letzte Gedicht, das sie uns übersandte:
Erde wird Staub
wie auch das Laub
Stein wird zu Sand
Dünen und Strand.
Wind weht und treibt
alles, was bleibt
Staub und Sand
im Wolkenverband.
Die Redaktion
Im Heft:
- Mei Shi Fernsehabend
- Pauline Petereit Zeit der Murmeltiere
- Joachim Meissl Langeweile
- Thomas Maier-Bandomer Und täglich grüßt …
- Thomas Keil Das Murmeltier
- Patricia Czezior Das Biedermeier
- Unbekannter Dichter Willst du dein Herz mir schenken
- Paul Klee Anfang eines Gedichts
- Julia Behr Hans-Georg
- Lisa Kammermeier Zwischenwelten
- Roger Schöntag Dauphiné
- Martina Schnecke Polizeiarbeit
- Manfred Eich Mömlingen und Burg Breuberg als Centerfold
- Rommy Genuit Schwester
- Amélie Czerwenka Nachbarinnen
- Nicola Klingbeil Kokon
- Bruno Habersetzer Undine-Preisrede 2023
- Christine Adler Tourette oder die Kunst des Durstes
- Ernst Quester Herumblättern bei Epikur und Lukrez
- Karin Schreiber Der gefallene Baum