Starnberger Hefte 15: geschichtet

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Mit dem Motto hatten wir Schwierigkeiten. Es sollte im Heft vor allem um Starnberg und seine jüngere Geschichte gehen. Zwischen Aldi und Tengelmann – das wäre zu despektierlich. Perle am See – zu ironisch. Kleinstadt – nichtssagend. Geschichte und Geschichten – ein Allerweltstitel. Die Lösung brachte Felix Strasser (Berg und Berlin) mit dem Text geschichtet, einem Aphorismus über das Wesen der Geschichte.

Das Vergangene erscheint mal schummrig, mal ganz genau. Ein Fünftklässleraufsatz erzählt davon, wie der König von Deutschland gleichzeitig gegen Russland und Amerika Krieg führte und verlor. Daneben stehen Erkundungen über eine schöne, von Leo Putz 1911 porträtierte Dame und die Geschichte eines seltsamen Schuhkaufs. Der im letzten Jahr verstorbene Joseph Pfister sen. ist mit einem Schwank aus seiner Soldatenzeit vertreten.

Das Hauptstück: eine Studie Paul Hosers über den Starnberger Journalisten Otto Michael Knab, der 1934 den Nationalsozialisten durch Flucht in die Schweiz entkam und noch im gleichen Jahr das Buch Kleinstadt unterm Hakenkreuz verfasste, das unlängst Benno Gantner neu aufgelegt hat. Ergänzend dazu: ein zeitgenössischer Blick auf Knab durch den Berger Altbürgermeister Paul Huber, gefunden in seinem Privatarchiv. Als Gegenwarts-Partikel sind zahlreiche Gedichte eingestreut, etwa die Bananitäten des jungen Autorin Alexandra Eckart-Ross.

Im Heft:

  • Viktoria Stoll: Als meine Oma klein war
  • Felix Strasser: Geschichtet
  • Ernst Quester: Cara Köhler mit Papagei
  • Leo Putz: Cara Sophia Köhler (1911)
  • Patricia Czezior: Midlife, Crisis
  • Paul Hoser: Otto Michael Knabs Leben und sein Kampf gegen den Nationalsozialismus
  • Alexandra Eckard-Ross: Die Angst
  • Brigitte Reihl: »Kleinstadt unterm Hakenkreuz«: Kommentar eines Zeitzeugen
  • Alexandra Eckart-Ross: Bananitäten
  • Burkhardt Schütz: Ein Schuhkauf in Starnberg
  • Sonja Haanraads: Starnberg schichten
  • Josef Pfister sen.: Heimaturlaub 1943
  • Felix Strasser: Gedicht

Ein Gedanke zu „Starnberger Hefte 15: geschichtet

  1. Stephan Grabherr

    Lieber Herr Quester, ich lese gerade über die Stbg Hefte, und wenn ich mich recht erinnere, waren Sie mein Geschichtslehrer im Abiturjahrgang 1979. Ich lebe und arbeite zur Zeit in Tokyo, werde aber die ersten beiden Juli-Wochen in Starnberg sein und würde mich freuen, wenn wir uns dann zu einem Kaffee treffen könnten.
    Beste Grüße, und sollte ich mich wegen der Schule falsch erinnert haben, würde mich einfach auch Ihr Projekt interessieren.
    Stephan Grabherr

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