Starnberger Hefte 11: nach Osten

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Zwischen Enge und Weite pulsierend, wenden sich die Starnberger Hefte diesmal wieder ins Weite, nach Osten. Lebensgeschichtlich geht es um Räume der Imagination, lange durch den Eisernen Vorhang abgeschnitten, gegenwärtig etwa in der Russlandromantik von Pfadfinderliedern wie: Durch die Straßen treibt der tolle Sturm den Schnee. Welcher Kitzel war damit verbunden, 1960 als Dreizehnjähriger mit einer von der Mutter genähten schwarzen Persianer-Pelzmütze in die Schule zu kommen!

Aus Sehnsuchts- wurden seit den 80er-Jahren Erfahrungsräume, Ziel von Schulfahrten und Urlaubsreisen mit der Familie. DDR, Polen, Ungarn, ein letztes Mal Sowjetunion 1990, Tschechien, Slowakei und Slowenien. Die vormals verschlossenen Zonen waren einem eigenartig vertraut. Sie erinnerten teils an eine Dorfkindheit in den 50er-Jahren, teils an eine wohlkonservierte, sich im Westen bereits auflösende Bürgerlichkeit. Außerdem: Man hatte sich etwas zu sagen.

Neue Möglichkeiten spiegeln sich in den Eindrücken unserer jungen Autoren. Sabrina Greifoner blickt zurück auf Studienjahre in Polen, Pauline Petereit und Anna Fee Brunner haben auf alternativen Bauernhöfen in Kirgistan und Korea mitgeholfen. Die Albträume der Tagesnachrichten spiegeln sich noch am ehesten in Dystopien wie Berta und Traum.

Im Heft

  • Olaf Neumann: Tagebuchnotiz 4.6.92
  • Eva Maria Ueber: Nach Osten
  • Patricia Czezior: Evolution
  • Sabrina Greifoner: Polnische Erinnerungen
  • Matthias Röth: Mein DDR-Museum im Odenwald
  • Edgar Frank: Ostzone
  • Patricia Czezior: Oktober
  • Roger Schöntag: Zwischen den Welten
  • Pauline Petereit: 3016 m, Juli
  • Regina Mühlpfordt: Westbesuch
  • Karin Schreiber: Wegweiser durch Bukarest
  • Hannes Krisper: Steyr gehen
  • Annika Mayer: Berta
  • Anna Fee Brunner: Kampferbaum
  • Pauline Petereit: Traum
  • Wolfgang Schwalbe: Aus meiner Kindheit in Japan
  • Alexander Granzer: Paul macht Schluss
  • Regina Mühlpfordt: Von der Gurke zur Banane, oder umgekehrt?
  • Ernst Quester: Bruce Chatwins Asche
  • Fabian Müller: Letzte Stunde
  • Jürgen Komogowski: Wintertag