
In unserem Motto fließen viele Erinnerungen zusammen: Kindheitsmomente an einem klaren See, wo man tief im Grund die Fische beobachten konnte. Später, nach längeren Bootstouren auf Voralpenflüssen, der Sog der Strömung, der noch abends im Bett zu spüren war.
Dies verbindet sich mit Versen, etwa aus Eduard Mörikes Gedicht »Früh im Wagen«: »Dein blaues Auge steht, ein dunkler See, vor mir.« Und Bertolt Brecht, der gern auch im Starnberger See schwamm, schrieb »Vom Schwimmen in Seen und Flüssen«. Arthur Rimbauds Langgedicht »Das trunkene Schiff« (Le bateau ivre) endet – in der Übersetzung Paul Celans – mit den Strophen:
Und gäb es in Europa ein Wasser, das mich lockte,
so wärs ein schwarzer Tümpel, kalt, in der Dämmernis,
an dem dann eins der Kinder, voll Traurigkeiten, hockte
und Boote, falterschwache, und Schiffchen segeln ließ’
Wen du umschmiegt hast, Woge, um den ist es geschehen,
der zieht nicht hinter Frachtern und Baumwollträgern her!
Nie komm ich da vorüber, wo sich die Fahnen blähen,
und wo die Brücken glotzen, da schwimm ich nimmermehr!
Liebe Leserinnen und Leser, ist das nicht ein Text, der gut zu unserem Titelbild passt?
Die Redaktion
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